Aufnahmeorganisation
Die Aufnahmeorganisation muss bestimmte Voraussetzung erfüllen, um für die Teilnehmenden bedeutsame Anforderungen sicherzustellen. Neben dem Vorhandensein eines breiten Netzwerks aus Betrieben, die Praktika für junge Menschen ohne Sprachkenntnisse anbieten, ist Grundvoraussetzung das Bereitstellen einer Ansprechperson mit pädagogischem Hintergrund, die deutsch spricht und die jeder Zeit erreichbar sein muss. Dieser 24-stündige Bereitschafsdienst bietet den Teilnehmenden ein hohes Maß an Sicherheit.
Für das Projekt ist er zwingend notwendig, um Risiken und Gefahren möglichst gering zu halten. Die Aufnahmeorganisation ist auch in der Verantwortung, dafür zu sorgen, dass ein/e Sprachlehrkraft, die im Konzept vorgesehenen Lehreinheiten zur Alltags- und Berufssprache auf einem grundlegenden Niveau vermittelt. In der ersten Woche finden diese Einheiten täglich, in den darauffolgenden Wochen einmal wöchentlich statt.
Für die Auszahlung der Verpflegungspauschale ergeben sich der Wohnart entsprechende Anpassungen. So erhalten die Teilnehmenden bei einer Unterkunft mit Vollverpflegung eine Wochenpauschale von 50 €, um sich mit den alltäglichen Notwendigkeiten zu versorgen. Bei Gruppen, die in einer Selbstversorgungsunterkunft leben, wird jedem Teilnehmenden eine Pauschale von 100 € pro Woche ausgezahlt, von der, neben persönlichen Bedarfen, auch die Verpflegung mit Essen bezahlt werden muss. Gruppen ohne Selbstversorgungsunterkunft haben die Möglichkeit in einer eigenen Küche zu kochen oder sich in Restaurants und Imbissen zu versorgen. Wie die Versorgung geregelt wird, bleibt der Gruppe bzw. jedem einzelnen selbst überlassen. Für viele ist die Erfahrung, in einer Wohngemeinschaft zu leben und nicht von den Eltern bekocht zu werden, neu und eine gute Option, sich in ihrer Selbstständigkeit zu erproben. Für andere ist es hilfreich, durch die organisierte Bewirtung einen Teil der täglichen Organisation abgeben zu können, um größere Freiräume für andere notwendige Entwicklungen zu haben.
Zum Schutz der Privatsphäre sollte Jedem ein abschließbares Zimmer zur Verfügung stehen. Es sollte in unmittelbarer Nähe die Möglichkeit gegeben sein, seine Wäsche zu waschen. Wi-Fi und Zugang zu einer Telefon-Flatrate nach Deutschland sind grundsätzlich von Vorteil.
Zusätzlich zur Verpflegungspauschale wurde mit den Aufnahmeorganisationen eine Kautionsvereinbarung getroffen. Für den Fall, dass in den Unterkünften durch die Teilnehmenden mutwillige Schäden verursacht werden bzw. der Verursacher nicht zugeordnet werden kann, werden aus dieser durch das Projekt vorgesteuerten Kaution die benötigten Gelder einbehalten, um die Aufnahmeorganisation und deren Sachleistungen zu entschädigen Treten keine Komplikationen vor Ort auf, wird die Kaution von 100€ an die Teilnehmenden ausgezahlt.
Damit die jungen Erwachsenen am Aufnahmeort mobil sind, organisiert der Träger vor Ort eine Monatsfahrkarten, wofür vorab Passbilder pro Teilnehmenden eigefordert werden.
Aktuelle Aufnahmeorganisationen
Das Projekt Fit in Europe arbeitet aktuell mit den Aufnahmeorganisationen Eurocircle in Marseille/ Frankreich und Ildéfe in León/ Spanien zusammen.
Darüber hinaus stellt Eurocircle den Service für ESF-Projekte, arbeitet mit Brüssel im Zusammenhang mit EU Projekten zusammen und ist selbst Träger von Projekten mit dem Schwerpunkt „benachteiligte Jugendliche“. So kann der grenzüberschreitende Austausch beispielsweise den Ausstieg aus einer kriminellen Vergangenheit begünstigen. Darüber hinaus s werden Workshops mit jungen Menschen aus ganz Europa zu gesellschaftlichen und politischen Themen durchgeführt.
Durch die Arbeit im Rahmen eines Netzwerkes mit der Mission Locale in Frankreich, welche die Jugendlichen (JAMOS = jeune avec moins d‘opportunités) für Mobilitätsprogramme auswählt. Gemeinsam mit dem Deutsch-Französischen Jugendwerk setzt die Mission Locale im Rahmen des das Leonardo-Programms Projekte um. Es bestehen langjährige Erfahrung im kulturellen Austausch, und im Freiwilligendienst. Für das Bundesprogramm IdA fungiert Eurocircle als Aufnahmeorganisation. Auch wurden in diesem Zusammenhang bereits Fachkräfte bei der Mission Locale als sogenannte Mobilitätsexperten ausgebildet.
ILDEFE bietet Existenzgründungsunterstützung, -begleitung und –Beratung für Klein- und Kleinstunternehmen bspw. auch durch die Bereitstellung von Räumlichkeiten. Dienstleistungen für andere kommunale Organisationseinheiten und Träger im Verwaltungs- und Finanzbereich z.B. bei der Einwerbung von Drittmittelprojekten sind ebenfalls Arbeitsfelder der Organisation.
Der Hauptschwerpunkt der Arbeit von ILDEFE liegt in den Angeboten für Arbeitslose in León. Diese umfassen eine intensive Beratung und Orientierungsunterstützung anhand eines ausgefeilten Profilingverfahrens, sowie eigens initiierte Qualifizierungsmaßnahmen und Vermittlung. Für die Vermittlung wird sowohl Stellenakquise betrieben, als auch offene Stellenausschreibungen von Unternehmen der Region in eine Datenbank eingespeist, in der auch die Angaben von Arbeitssuchenden geführt werden.
Wichtigstes Ziel ist das richtige Matching zwischen Betrieb und BewerberIn, so dass die Qualifizierungsmaßnahmen, die i.d.R. einen großen Anteil an Praktikum in Betrieben beinhalten, sich insbesondere nach den beiderseitigen Bedarfen von Betrieben und Arbeitssuchenden ausrichten.
Eine neue Form der Trainingsmaßnahme, die kürzlich eingeführt wurde, orientiert sich am dualen deutschen Ausbildungssystem Die Maßnahme, die mit dem Erwerb eines Zertifikats abgeschlossen werden kann, umfasst etwa ein Jahr Training in Betrieben und parallel stattfindender Theorie bei ILDEFE.
Derzeit koordiniert ILDEFE im Rahmen des Arbeitsschwerpunktes Europäische Projekte ein Leonardo-Projekt und vermittelt junge Universitätsabsolventen und –absolventinnen in Praktika im Ausland.
Darüber hinaus ist ILDEFE Partner im Rahmen eines IdA-Integration durch Austausch Netzwerks und ermöglicht den Auslandsaufenthalt inkl. eines Praktikums in eigens dafür ausgewählten Betrieben für Gruppen von jungen Erwachsenen aus Deutschland.